Nachdem sich im 18. Jahrhundert in England die Erkenntnis durchsetzte, dass die Seeluft und das Salzwasser des Meeres eine heilende Wirkung haben und gesundheitsfördernd wirken, blühten die ersten Seebäder im Südosten Englands auf. Über Georg Christoph Lichtenberg, den Physiker, Naturforscher, Mathematiker und Schriftsteller, gelangte das Wissen um den therapeutischen Wert des Seebadens auch nach Deutschland. Der englische Reiseschriftsteller Thomas Nuget besuchte im Jahre 1766 auf Einladung der Universität Rostock den Heiligen Damm und war begeistert von der Lage. Den letztendlichen Anstoß für die Umsetzung gab der Mediziner Prof. Dr. Samuel Vogel Ende des 18. Jahrhunderts. Er empfahl seinem Landesherren, dem Herzog von Meckenburg-Schwerin, die Errichtung von Seebädern an den Küsten der Ost- und Nordsee und gilt als Vater des deutschen Seebades. Das erste deutsche Seebad wurde im Jahre 1793 in der Bucht am Heiligen Damm bei Dobberan gegründet. Seit 1921 darf sich die Stadt Bad Doberan nennen und ist seit 2000 ein Heilbad. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich mit aufkommendem Romantizismus in der Kunst und Malerei hier ein arkadischer Sehnsuchtsort: die von der Natur eingefasste Bucht, eingebettet zwischen Meer und hohem Buchenwald. In den verschiedenen Perioden seit Gründung des Seebades entstand die weiße Stadt am Meer und bezaubert auch heute noch durch das Zusammenspiel von Baukunst und Natur.